Vom Schatz im Estrich zum Museum

Autor: Erich Marti

1953

«Züglete» der Schule vom Schulgässli ins neu erbaute Schulhaus in der Unteren Au.

Auf dem Estrich findet man reichlich Keramik im «Langnauerstil». Viele eher kleine Stücke gleichen sich; eher grössere Einzel­stücke werden zum Umziehen ausgewählt, während die kleineren Stücke zur Entsorgung vorgesehen sind. Die nebenamtlich angestellte Schulhausabwartin – Frau Berta Gerber-Glauser – legt die zur Entsorgung vorgesehenen Stücke beiseite, rettet sie und nimmt sie mit auf den Estrich der Abwartswohnung im neuen Schulhaus, wo ihr Ehemann Ernst Gerber nun als vollamtlicher Schulhaus­abwart angestellt ist. Zusammen mit seiner Frau versehen sie diese Arbeit bis zur Pensionierung.

1976

Beim erneuten Umzug nehmen Gerbers die inzwischen selbstverständlich zu ihrem Eigentum gehörenden Keramiken mit, während die Stücke der Schule auf dem Estrich verbleiben und einzelne davon das Lehrerzimmer schmücken.

1982

Beim Umzug ins Altersheim gelangen die geretteten Stücke in den Besitz ihrer Tochter Elisabeth Furrer-Gerber. 

1986

Die im Schulhaus verbliebenen Stücke werden nach dem Neubau des Gemeindehauses zum Teil in den Vitrinen im Eingangsbereich ausgestellt.

2021

20.05. Elisabeth Furrer-Gerber übergibt auf Grund der Publikation zu C.A. Schmalz den Estrichfund zu treuen Handen an die Autoren.

02.08. Ernst Hänni begutachtet den Fund ohne genauere Angaben.

26.10. Zusammenkunft mit der Leiterin des Töpfermuseums der  Burgergemeinde. Aus Platzmangel ist eine Übergabe des Estrichfundes nicht möglich. Wohin dann? Kulturraum?

15.12. Anfrage an Christian Steinmann, ob in der 2016 stillgelegten Töpferei die Einrichtung eines Museums allenfalls möglich wäre.

2022

01.02. Mietbedingungen für die leerstehenden Räume der Töpferei Steinmann diskutiert und erste Gedanken zum weiteren Vorgehen.

12.09. Kontaktaufnahme mit Gemeinde und Erstgespräch mit der Gemeinde­­präsidentin.

15.09. Gesuch an die Gemeinde um Unterstützung und Mitfinanzierung des Museumsprojekts auf Grund Projektplan.

08.11. Besuch von A. Heege und A. Kistler im Räbli und im Töpfermuseum; anschliessend erste Beurteilung des wieder aufgetauchten Estrichfundes. Hinweis auf Töpferschule, Originalhumpen (1790) und Einträge von 1891 zu einem Stück der Töpferschule Heimberg im Verzeichnis des Gewerbemuseums Bern.

14.12. Bewilligung mit Finanzierungszusicherung der Gemeinde Heimberg.

2023

10.01. Vorbereitung der Gründungsversammlung eines Museumsvereins Heimberg durch Andrea Erni Hänni, Monika Schmidli und Beat Straubhaar.

30.01. Gründungsversammlung des Museumsvereins Heimberg.

01.02. Miete der ehemaligen Töpferei Steinmann beginnt.

21.02. Der auf dem Estrich bzw. in den Vitrinen im Eingangsbereich des Gemeindehauses verbliebene Teil der Töpferschule wird von der Gemeinde als Dauerleihgabe dem Museumsverein Heimberg übergeben. Der Fund auf dem Estrich des alten Schulhauses am Schulgässli ist – nun wieder vereint – wesentlicher Teil der Ausstellung im «Museum zur alten Töpferei».

05.04. A. Heege beurteilt die gefundenen Objekte und liefert Daten zur Inventarisierung der Stücke im neuen Museum. Besondere Merkmale der in der Töpferschule kopierten Stücke (Brennfehler, Doppellinien, Korrekturen, etc.).

14.06. Vereinbarung zum Projekt «Töpferdorf Heimberg» zwischen den Sammlungen «C.A. Schmalz Räbeli», Töpfermuseum und «Museum zur alten Töpferei».

18.08. «Wir sagen Dankeschön», Anlass für Behördenvertreter/innen, Vereins­mitglieder, Helfende, Schenkende und Leih­gebende sowie Sponsoren.

23.08. Offizielle Eröffnung des „Museums zur alten Töpferei“.

30.10. Vortrag von Dr. Andreas Heege, Archäologe «Heimberg-Steffisburger Töpfereigeschichte».

13.09. Tag der offenen Tür mit einem Chachelimärit.

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